Sklaverei
Sklaven sind die unterste Gesellschaftsschicht im Kaiserreich, sowie den umliegenden Reichen und werden weniger als Menschen, sondern als Objekte angesehen. Allerdings unterscheidet die Sklaven des Kaiserreiches doch einiges von den Angehörigen ihres Ranges in anderen Ländern und die Hauptsache ist, dass man sie nicht brandmarkt, weil man ihnen nicht das Leben nach der eventuell erlangten Freiheit durch ein Sklavenzeichen ruinieren will. Auch ist es im Kaiserreich ungleich schwieriger für Sklavenfänger unschuldige Beute zu machen, denn einige Gesetze regeln ganz genau, wie es ablaufen muss.
Inhaltsverzeichnis
Wie wird man zum Sklaven?
In der derzeitigen Gesetzeslage gibt es fünf Möglichkeiten, ein Sklave zu werden.
Kriegsgefangene
Wenn das Kaiserreich einen Krieg führt, so sind die hohen Offiziere dazu befugt, die überlebenden Gegner nach Gutdünken zu versklaven und in die Heimat zu verschicken. Was dabei genau alles beachtet werden muss steht in den militärischem Regelwerk für eben diese Offiziere und alles in allem kann man diese Regeln in etwa so zusammenfassen, dass am Ende noch eine Gruppe unversklavter Besiegter übrig bleiben muss, die ihr Dorf weiter können, ohne dass dieses eingeht. Meistens sind diese Dörfer dann auf Hilfe der Besatzungsmacht angewiesen, welche sie auch üblicherweise bekommen, um im Zaum gehalten zu werden. Mehr zu den nicht versklavten Feinden kann man in den Berichten der Archivare zum Thema Eingliederungserfolge nachlesen.
In die Sklaverei geboren werden
Ein Kind erbt den sozialen Stand seiner Eltern und wenn Sklaven ein Kind bekommen, so wird auch das Kind ein Sklave sein. Auch wenn es niemand zugeben würde, werden auch Kinder zwischen einer Sklavin und einem Herren meistens zu Sklaven, weil kaum ein Adeliger oder Händler bei so etwas erwischt werden will. Sexueller Kontakt ist daran nicht das schlimme, sondern die Tatsache, sein Erbgut an die niedrigste Schicht verschwendet zu haben.
Kriminell sein und bestraft werden
Einige Verbrechen gegen das Kaiserreich und seine Gesetze werden rechtschaffene Richter dazu zwingen, den Übeltäter in die Sklaverei zu schicken. Bei schweren Verbrechen dieser Art wird auch die Chance zur Freilassung gestrichen, doch auch die mit leichteren Vergehen werden wie alle anderen Sklaven auf die Gnade ihres zukünftigen Besitzers angewiesen sein, um freikommen zu können. Zu den Verbrechen, die mit Sklaverei bestraft werden, gehört beispielsweise illegales Sklavenfangen und auch eine starke Beschädigung von Besitz kann dazu führen, dass sich der Frevler zum Zwecke der Entschädigung als Sklave wiederfindet, sollte er nicht genug Geld für den Schadenersatz haben.
Antrag auf Sklaverei
Die Tatsache, dass Sklavenbesitzer dazu verpflichtet sind, ihren Sklaven genug Speis und Trank zur Verfügung zu stellen, so dass sie nicht durch Unterernährung sterben, hat schon so manchen Bettler dazu verführt, seine Freiheit gegen einen volleren Magen umzutauschen. Wer so etwas im Sinn hat, kann sein Glück bei den Sklavenhändlern in den Sklavenmärkten versuchen, doch natürlich ist es nicht so einfach, wie es klingt. Ein Sklavenhändler lebt von der Qualität seiner Ware und wird dementsprechend nur etwas verkaufen wollen, was auch so aussieht, als würde es zum einen auch gekauft werden und zum anderen nicht zu Beschwerden führen. Deswegen bleibt dieser Weg den meisten Armen verschlossen und nur diejenigen, die es eigentlich auch auf andere Weise vielleicht geschafft hätten, finden einen Platz auf dem Verkaufsstand. Es soll allerdings auch schon Leute gegeben haben, die dort wegen einer dummen Wette gelandet sind...
Illegale Sklavenfänger
Seit das illegale Sklavenfangen unter schwerer Strafe steht, sind die Vorfälle stark zurück gegangen und heutzutage können es sich kleine Gruppen oder gar Einzeltäter nicht mehr leisten, so etwas durchzuziehen. Da die illegale Sklaverei jedoch ein gutes Geschäft ist, denn in Zeiten des Friedens kommen ja kaum neue Sklaven ins Land, haben sich einige Syndikate gebildet, die neben anderer Art von Kriminalität auch dazu fähig sind, in entlegenen Gegenden Leute einfach einzusacken und später als Sklaven zu verkaufen. Bei diesen Gruppen ist das von vorne bis hinten stramm durchorganisiert und im Regelfall geht es vom Einsacken direkt in einen Unterschlupf, in dem ein Magier den armen Wicht und eventuell dessen Freunde so bearbeitet, dass dieser nicht mehr davon sprechen kann, dass er illegal versklavt worden ist und stattdessen an eine Coverstory glaubt, die meistens mit Verbrechen zu tun haben oder damit, dass er das Kind von Sklaven ist. Diese Gehirnwäsche hat sonst keine Nebenwirkungen und wird auch nicht auffallen, so dass diese Syndikate äußerst sicher vor Entdeckung sind. Ein geeigneter Magier kann die richtigen Erinnerungen wieder herstellen, doch wer würde schon so etwas bei seinem Sklaven vermuten? Abgesehen davon haben diese Syndikate ihre Leute in diversen Büros der zuständigen Behörde und können so an offizielle Dokumente herankommen, die im Gegensatz zu Fälschungen bislang nie aufgeflogen sind.
Das Sklavenhalsband
Das Halsband, das die Sklaven nach ihrem Verkauf angelegt bekommen, kann nicht so ohne Weiteres mehr abgenommen werden und macht jedem schon von Weitem klar, dass er es hier mit einem Sklaven zu tun hat.
Aussehen des Halsbandes
Das Halsband wird aus der nicht reflektierenden Metalllegierung Negrit gefertigt und ist etwa 4 cm hoch, einen halben cm dick und so groß, dass es locker genug um den Hals des Sklaven liegt und nicht einschnürt. Es wiegt nicht sonderlich viel, ist aber schwer genug, um immer mal wieder an seine Existenz zu erinnern. An der Vorderseite ist ein 5 cm großer Ring, welcher aus einem ebenfalls nicht reflektierenden Metall besteht, welches eine silberähnliche Färbung vorweisen kann. Vom Träger des Halsbands aus gesehen beginnt rechts vom Ring auf der Außenseite ein Schriftzug, der sich bis auf die andere Seite herumzieht. Dieser Schriftzug enthält sowohl den Namen des Sklaven, als auch den Namen seines Besitzers. Sollte also der Sklave Hartmut von Graf Hilbrecht von Bitterfeld gekauft werden, so wird man „Der Sklave Hartmut ist Eigentum von Graf Hilbrecht von Bitterfeld“ auf seinem Halsband lesen können.
Sicherheit des Halsbandes
Es gibt wenig, was ebenso sicher oder gar sicherer ist, als das Sklavenhalsband des Kaiserreiches. Wenn man es erst einmal um den Hals hat, kann man davon ausgehen, dass man es nur noch dann loswird, wenn der Besitzer einen an einer offiziellen Stelle freilässt. Das Negrit wurde so bearbeitet, dass man es nicht mehr mit Sterblichen bekannten Maßnahmen beschädigen kann und aufgeschlossen werden kann es nur in der Hauptstadt und den großen Städten, in denen die Statthalter residieren und da auch nur jeweils in den stark kontrollierten und derzeit von niemandem unterwanderten Hinterzimmern der dortigen Sklavenmärkte. Außerdem wird die Magie des Halsbandes auf den Siegelring des Sklavenbesitzers eingestellt, wodurch er mit Hilfe einer magischen Karte des Kaiserreiches sehr leicht geortet werden kann, sollte der Besitzer das wollen.
Rechtlicher Hintergrund
Auch bei dem Thema Sklaverei gibt es einige rechtliche Hintergründe, mit denen sich die Besitzer der Sklaven und vorzugsweise auch die Sklaven selber auseinander setzen sollten, um nicht plötzlich in einer dummen Situation zu stehen.
Wer darf überhaupt einen Sklaven kaufen oder besitzen?
Der Besitz eines Siegelringes ist sowohl die technische, als auch gesetzliche Voraussetzung, einen Sklaven kaufen oder besitzen zu dürfen. Da eine Anfertigung eines solchen Ringes kostspielig ist und der Ring auch nur bei seinem ursprünglichen Besitzer funktioniert, sind die ärmeren Bürger des Kaiserreiches und auch die meisten Händler davon ausgeschlossen. Dennoch bleiben genügend Leute übrig, die einen Siegelring ihr Eigen nennen können und mancher Handwerker lebt gerne einige Jahre knapp, um dann in Sklaven investieren zu können und langfristig das Geld durch günstigere „Mitarbeiter“ wieder herein zu bekommen. Das geht zwar nicht immer auf, doch es gibt genügend verlockende Beispiele, die zum Nachahmen einladen.
Welche Rechte hat ein Sklave?
Auch wenn man es nicht für möglich hält, haben die Sklaven im Kaiserreich ein Recht behalten: Sie haben das Recht, genug zu essen zu bekommen, dass sie nicht wegen Unterernährung verenden. Abgesehen davon liegt es im Gutdünken des Besitzers, welcher mit ihm umgehen darf, wie er es für richtig hält. Selbst üble körperliche Züchtigungen sind bei einigen Sklavenbesitzern die Regel, doch bei weitem nicht alle nehmen das gesellschaftliche Missfallen in Kauf, sollte ihr Treiben bekannt werden. Man kann davon ausgehen, dass mindestens 95% aller Sklaven ein hartes, aber nicht grausames Leben führen. Misshandlungen oder andere Behandlungen wie übermäßiges Verhätscheln fallen in die restlichen 5%.
Sklave und Gesetz
Für die Taten eines Sklaven haftet der Sklave selber, doch ein krimineller Sklave hat auch einen Rüffel für den Besitzer zur Folge, weswegen meistens nur die wirklich vertrauenswürdigen Sklaven außerhalb der Reichweite der Aufseher gefunden werden können. Im Gegensatz zu freien Leuten liegen die Erfolgschancen vor Gericht nicht in der Größe des eigenen Geldbeutels und der eigenen Beziehungen, sondern der ihrer Besitzer.
Wissenswertes
Abschließend gibt es noch ein paar wissenswerte Sachen, wie für Sklaverei relevante Orte.
Sklavenmärkte
Nur in den großen Städten des Kaiserreiches gibt es offizielle Sklavenmärkte, denn nur dort werden die Halsbänder verteilt, welche in gut gesicherten Tresoren aufbewahrt werden. Das Anpassen der Halsbänder benötigt einige magische Rituale, die nur die für die Sklavenmärkte zuständige Magieschmiede kennen. Von diesen Magieschmieden gibt es pro Sklavenmarkt mindestens zwei und höchstens drei. In den Archiven der kaiserlichen Bibliothek findet man mehr zu den einzelnen Sklavenmärkten.
Die Halsbandschmiede
Irgendwo müssen die Halsbänder auch hergestellt werden. Die Schmiede hierzu befindet sich auf dem Schlossgelände des Kaisers und hier arbeiten die besten Magieschmiede des kaiserlichen Hofes Seite an Seite mit den zuständigen Hofmagiern. Von dort aus werden große Lieferungen an die Städte unter strenger Bewachung der Bewahrergilde, die dies mit personellen Transfers zwischen der großen Städte verbindet, über den Landweg verschickt und schließlich landen die Halsbänder in den Tresoren der Sklavenmärkte.